Streitigkeiten zwischen Bauherren und Auftragnehmern sind gar nicht so selten: Etwa 50.000 Mal pro Jahr werden Klagen bei den zuständigen Gerichten eingereicht, weil sich die jeweiligen Vertragspartner heillos zerstritten haben und mindestens einer von ihnen keine andere Möglichkeit als den Rechtsweg mehr sieht, den Konflikt zu lösen.
Doch ein schnelles Ende ist dabei nur selten in Sicht: Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht (ARGE Baurecht) dauert ein Bauprozess durchschnittlich 44 Monate, sofern er bereits in der ersten Instanz rechtskräftig wird. Aber auch zehn Jahre dauernde Prozesse kommen immer wieder vor. Unter diesen Verfahren sind nicht nur solche, in denen es um den Bau eines Eigenheims geht; in sehr vielen Fällen streiten sich die Kontrahenten um die mangelhafte Arbeit oder eine verzögerte Fertigstellung bei Großprojekten. Dabei geht es oft um Beträge, deren Verlust oder verzögerte Zahlung den Kläger oder Beklagten wirtschaftlich ruinieren können. Davon hängen im Ernstfall zahlreiche Arbeitsplätze ab.
Was für sehr umfangreiche Bauvorhaben gilt, trifft selbstverständlich auch auf die Bauherren von Eigenheimen und die von ihnen beauftragten Handwerksfirmen zu. Für sie alle sind fast vier Jahre Wartezeit bis zu einer Gerichtsentscheidung eindeutig zu viel. Zu diesem unmittelbaren Schaden kommen dann auch noch Anwalts- und Gerichtskosten hinzu. So wird ein Bauprozess schnell zu einem kaum noch zu kalkulierenden Risiko.
Doch wir bieten eine sehr gute Alternative an, die jedoch noch relativ unbekannt ist:
Mithilfe unseres Mediators gibt es einen relativ neuen Weg, Streitigkeiten außergerichtlich zu lösen. Ein Mediator ist ein Vermittler, der den streitenden Parteien dabei hilft, ihren Konflikt zukunftsorientiert und eigenständig zu lösen. Er schlägt sich nicht auf die eine oder andere Seite, sondern wirkt unparteiisch darauf hin, dass beide Streitparteien am Ende des Mediationsprozesses mit der gemeinsam erarbeiteten Konfliktlösung zufrieden sind. Der Mediator hat hier den entscheidenden Vorteil, dass er auf die Streitigkeiten von außen blickt und völlig rational und ohne eigene Aggressionen oder Interessen den Konflikt analysieren und durchdringen kann. Die Voraussetzung, um einen Mediator zu beauftragen ist also, dass sich beide Parteien diese Art der Konfliktlösung wünschen und sich trotz aller Dissonanzen darauf einlassen wollen, aufeinander zuzugehen und zu einem Konsens zu kommen.
So läuft eine Mediation ab
Zu Beginn geht es darum, das Problem konkret zu benennen. Unser Mediator fasst dabei zusammen, worüber sich die Streitenden nicht einig sind.Er legt außerdem die Gesprächsregeln fest: Alle Beteiligten dürfen ausreden und müssen einander zuhören. Das Gespräch muss von körperlichen oder verbalen Angriffen frei bleiben, um Erfolg haben zu können. Der Mediator hat das Recht, einzugreifen, wenn die Situation es erfordert.
In der zweiten Phase haben die Konfliktparteien die Gelegenheit, ihre Positionen sachlich vorzutragen. Während ihres Vortrags gibt es keine Unterbrechungen, Einwände der anderen Beteiligten werden zurückgestellt, bis sie selbst an der Reihe sind, ihre Sichtweise darzustellen. Der Mediator wird nur aktiv, wenn er Verständnisfragen hat. Am Ende dieser Phase fasst er zusammen, was ihm vorgetragen wurde.
In der darauffolgenden Phase wird der Mediator versuchen, alles, was im Hintergrund und für den Streit wesentlich ist, herauszufinden. Er weiß, dass es praktisch keinen Konflikt gibt, der nur auf Fakten beruht. Fast immer spielen auch Emotionen eine entscheidende Rolle – das ist bei Baustreitigkeiten genauso wie bei anderen Konflikten. Die Aufgabe unseres Mediators ist es nun, gezielt nachzufragen, dabei aber immer neutral zu bleiben und den Beteiligten gegenüber gleichmäßig aufmerksam zu sein. Wenn diese Phase erfolgreich durchlaufen wurde, stehen die zentralen Kernpunkte des Konflikts fest und werden schriftlich festgehalten.
Nun arbeiten die Parteien gemeinsam an der Lösung des Konflikts. Sie alle tragen die Verantwortung für eine Lösung, die gemeinsam gefunden wird. Am Ende dieser Phase können zunächst mehrere Lösungsvorschläge gleichberechtigt nebeneinander stehen.
Der letzte Schritt ist die Einigung der Konfliktparteien auf einen Lösungsvorschlag. Das Ergebnis ist ein Schriftstück, in dem genau festgehalten wird, wie dieser Lösungsvorschlag umgesetzt und die Umsetzung überprüft wird. Unser Mediator hat hier dafür zu sorgen, dass tatsächlich alle mit der Vereinbarung einverstanden sind.
Lohnt sich eine Mediation?
Eine erfolgreiche Mediation ist der schnellste und kostengünstigste Weg, einen Konflikt erfolgreich für beide Seiten beizulegen. Fachleute sprechen von einer Erfolgsquote von 75 bis 90 %. Das sind Zahlen, die sich sehen lassen können. Je nach Komplexität eines Falls können zwei Stunden für eine Mediation ausreichen, aber auch mehrere Sitzungen nötig sein.
Der größte Unterschied zu einem Gerichtsverfahren ist das Prinzip, nach dem verfahren wird:
Vor Gericht geht es immer um eine Konfrontation sowie um Sieg oder Niederlage. Die Kontrahenten haben außerdem nicht die freie Gerichtswahl, sondern müssen sich an das sachlich und örtlich zuständige Gericht halten. Der Mediator hingegen kann völlig frei gewählt werden. Auch der Ort, an dem die Verhandlung stattfinden soll, kann von den streitenden Parteien frei festgelegt werden. Gerichtsverhandlungen haben aus Sicht der Kontrahenten den Nachteil, dass sie öffentlich stattfinden. So können Informationen in die Medien gelangen, die für die Geschäftsbeziehungen schädlich sind. Erschwert wird solch ein Prozess für die Beteiligten auch dadurch, dass nur die Tatsachen beleuchtet werden, die juristisch von Belang sind. Alles, was sich darüber hinaus innerhalb des Konflikts zugetragen und diesen möglicherweise noch verschärft hat, bleibt unberücksichtigt. Dies steht im Gegensatz zur Vorgehensweise unseres Mediators: Er hilft dabei, einen Konflikt in allen Details und vermeintlichen „Nebenschauplätzen“ zu verstehen, was erheblich zu einer gütlichen Einigung beiträgt.
Bau-Mediation bei uns
Wir bieten eine professionelle Mediation für Baustreitigkeiten durch einen ausgebildeten und zertifizierten Mediator an. Mit einem Stundenhonorar von 150,-- Euro liegen die Kosten weit hinter den Gerichtskosten zurück. Das macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn es um höhere Beträge geht: Schon bei einem relativ geringen Streitwert von 10.000,-- Euro betragen die Gerichtskosten für die erste Instanz zwischen 2.000 und 4.000 Euro – ggf. zuzüglich der Kosten für Gutachter, Zeugen oder weitere Auslagen. Erst am Ende des Gerichtsprozesses wird klar, wer diese Kosten übernehmen muss.
Das Honorar für unseren Mediator wird hingegen hälftig unter den Konfliktparteien aufgeteilt, sodass für keine von ihnen horrenden Kosten entstehen.
Denken Sie über eine Mediation nach, wenn Sie sich einem auf den ersten Blick nicht lösbaren Konflikt in einer Bauangelegenheit gegenübersehen. Die Erfolgsaussichten und die geringen Kosten sprechen für sich.