Porenbeton, auch bekannt unter der Bezeichnung Gasbeton, kann auf keine besonders lange Geschichte zurückblicken. Etwa 1880 wurden erste Versuche unternommen, Steine für ein Mauerwerk aus Kalk und Sand herzustellen, die eine gleichmäßige Qualität aufweisen sollten. Der Baustoff hat sich von da an stetig weiter entwickelt und wird heute im Massivbau eingesetzt. Porenbeton ist kein üblicher Beton, da er keine Gesteinskörnung besitzt. Er wird aus Kalk, Zement, fein gemahlenem Quarzsand und Wasser hergestellt. Für die Porenbildung wird Aluminiumpulver hinzugefügt. Anschließend wird die Masse in Formen gefüllt und in Dampf und Druck gehärtet. Da der Baustoff zu 80 % aus Luft besteht, ist er sehr leicht und kann auch in Form von größeren Steinen und Platten noch gut verarbeitet werden. Durch das Variieren der Rohstoffe ergeben sich verschiedene Festigkeitsklassen, die angeben, welchem Druck der Stein im Massivhaus ausgesetzt werden kann. Aus dem Baustoff werden verschiedene Steine und sogar ganze Elemente in verschiedenen Größen hergestellt.
Eigenschaften und Einsatzgebiete
Durch die Luftporen in den Steinen hat der Baustoff sehr gute wärmedämmende Eigenschaften. Er ist sehr leicht, weshalb im Massivbau gerne auch größere Steine verbaut werden. So lässt sich Bauzeit einsparen. Porenbeton ist nicht brennbar und verfügt über sehr gute Brandschutzwerte. Da die Wärmeleitfähigkeit gering ist, bleibt die Wärme im Massivhaus. Ein Passivhaus kann deshalb bereits mit einer Wandstärke von unter 40 cm gebaut werden. Aus dem Baustoff werden Dächer, Wände und Decken hergestellt, und er kann sowohl für ein tragendes als auch nicht tragendes Mauerwerk verwendet werden. Auch für Stützen aller Art und Fertigtreppen wird er gerne eingesetzt, da er eine hohe Tragfähigkeit besitzt. Im Innenbereich wird das Material gern für individuelle Gestaltungen und die Herstellung von Kunstwerken verwendet. Durch die geringe Dichte bietet der Baustoff nur wenig Schallschutz, daher sollte er ohne zusätzliche Vorrichtungen nur für Innenwände verwendet werden. Die Steine werden auch gerne für Umbaumaßnahmen verwendet, da sie sich sehr gut verarbeiten lassen.
Vor- und Nachteile des Baustoffs Porenbeton
Weil der Baustoff sich sehr gut bearbeiten lässt, kann ein Mauerwerk auch von einem Nichtfachmann erstellt werden, denn die Steine sind leicht und können sogar mit einer Handsäge bearbeitet werden. Durch die vielen Luftporen ist die Wärmedämmung herausragend. Da der Baustoff jedoch Feuchtigkeit speichert, kann bei nicht ausreichendem Schutz vor Witterungseinflüssen die Wärmedämmung im Massivhaus eingeschränkt sein. Eine Außenwand benötigt daher noch einen zusätzlichen Schutz wie zum Beispiel durch einen Putz. Durch das geringe Eigengewicht lassen sich auch große Steine gut verbauen, sodass Bauzeit gespart werden kann.
Technische Daten
- Rohdichte
0,30-1,0 kg/dm³ - Durchschnittliche Druckfestigkeit
je nach Sorte im Trockenzustand 2,5-10,0 N/mm³ - E-Modul (Elastizitätsmodul)
1.200-2.500 MN/m² (abhängig von Rohdichte) - Schwindmaß
0,1 mm/m (von der Entnahme aus dem Autoklaven bis zur Ausgleichsfeuchte bei 45 % relativer Luftfeuchte und einer Temperatur von 20° C) - Wärmeleitfähigkeit
0,08-0,09 W/(m X K) - Spezifische Wärmekapazität
etwa 1 kJ/(m² K) - Thermische Ausdehnung
0,008 mm/(W/(m·K)) bei Temperaturen zwischen 20° und 100° C - Wasserdampf-Diffusionswiderstand
5-10μ - Wärmespeicherfähigkeit
ca. 90 kj/m²K (abhängig von Rohdichte)
Fazit
Porenbeton hat zahlreiche Vorteile, die dem Massivhausbau zugutekommen: Er hat hervorragende Wärmedämmeigenschaften, hat wenig Eigengewicht und lässt sich leicht bearbeiten und auch großformatig verbauen. Bei seiner Verarbeitung müssen allerdings der mäßige Schallschutz sowie die (nicht erwünschte) hohe Feuchtigkeitsaufnahme durch bauliche Maßnahmen (z. B. das Verputzen der Wände) ausgeglichen werden.